Vier Wege, wie kleine Kinder ihre Eltern heute ehren.

Vier Wege, wie kleine Kinder ihre Eltern heute ehren.

Die Zehn Gebote haben manchmal einen schlechten Ruf – sogar in christlichen Kreisen. Als eine Liste veralteter Regeln, die scheinbar nicht mit den Konzepten der christlichen Freiheit im Neuen Testament übereinstimmen, haben viele Christen die Zehn Gebote vergessen. Wie viele Christen kennst du zum Beispiel, die alle zehn aufsagen könnten? Wie viele könnten sie überhaupt in der Bibel finden?

Obwohl das Nichtbefolgen der Zehn Gebote eine menschliche Praxis ist, die so alt wie die Gebote selbst ist, machen sich christliche Eltern und Kinder häufig schuldig, speziell das fünfte Gebot zu ignorieren: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ (2Mo 20,12). Heute ist „Ehre“ ein verstaubtes Wort, das mit Gefühlen von Patriotismus oder Helden mit Umhang assoziiert wird. Per Definition ist „Ehre“ aber eine innere Haltung des Respekts, der Höflichkeit und der Ehrfurcht, die von angemessener Aufmerksamkeit und Gehorsam begleitet werden sollte. Es ist auch der Kern eines wichtigen biblischen Konzepts in Bezug auf Erziehung.

Die Quelle der Ehre ist Gott, der souveräne Schöpfer und unser liebender Vater. Gott der Vater erwies seinem Sohn Jesus Christus Ehre (Joh 5,23) und der Menschheit, indem er den Menschen etwas niedriger als die Engel schuf (Ps 8,6-7). Er schuf auch Autoritätsbereiche innerhalb der menschlichen Regierung, der Gemeinde und des Hauses. Die Schöpfung, wie sie Gott angelegt hat, basiert auf einem Konzept der angemessenen Ehre, die von einer Autoritätsebene zur anderen gegeben wird und ständig zu Gott hinauffließt.

Als Gläubige sollte das Gewähren von Ehre ein integraler Bestandteil unseres Lebens sein. Die Heilige Schrift befiehlt uns, Jesus Christus zu ehren (Joh 5,23), leitende Autoritäten (Röm 13,1-7), Arbeitgeber (1Tim 6,1), Pastoren (1Tim 5,17), Glaubensgeschwister (Röm 12,10), Witwen (1Tim 5,3) und Eltern (2Mo 20,12). Überraschenderweise verbringen Eltern oft wenig Zeit damit, ihren Kindern das spezifische Gebot, ihre Eltern zu ehren, zu lehren.

Dafür gibt es eine Unzahl von (wahrscheinlich gut gemeinten) Gründen. Eltern wollen vielleicht mit ihren Kindern befreundet sein, weil sie das Gefühl haben, dass Auseinandersetzungen mit ihren Kindern sie vielleicht vertreiben. Es kann auch sein, dass Eltern sich nicht für würdig halten oder sich nicht wohl fühlen mit dem, was sie als steife, respektvolle Ansprache ihrer Kinder empfinden.

Aber der Hauptgrund dafür, dass das fünfte Gebot in den meisten christlichen Häusern nicht praktiziert wird, ist, dass Eltern keine Ahnung haben, wie das Gebot im modernen Kontext aussehen könnte. Aufbauend auf der Idee der biblischen Ehre, sind hier einige praktische Möglichkeiten, wie Kinder ihren Eltern Ehre erweisen können:

  1. Ermutige deine Kinder, auf die Gebote in respektvoller Weise zu reagieren. Wenn Kinder ihren Eltern mit Ablehnung antworten (indem sie etwas sagen wie: „Ich weiß, ich weiß“, vermittelt das einen Mangel an Bereitschaft, die Autorität und Weisheit der Eltern angemessen zu ehren. Es ist im Wesentlichen die Kommunikation „hör auf, mit mir zu reden“. Stattdessen, durch ein konsequentes „Ja, Mama“ oder ein fröhliches „Okay!“ als Antwort auf Anweisungen oder Anordnungen, erkennt das Kind an, dass ihm Ratschläge oder Anweisungen gegeben wurden und dass es sie versteht. Das Kind sollte mit dem, was es tut, aufhören, dem Elternteil in die Augen schauen und reagieren.
  2. Eltern sind keine Gleichaltrigen, sie haben eine von Gott bestimmte Autorität und ihre Titel vermitteln diese Autorität. Kinder sollten ihre Eltern mit den Titeln „Mama und Papa“ und nicht mit dem Vornamen ansprechen. In einer Situation von Stiefeltern können sich die Beteiligten entsprechende Titel ausdenken; ein Stiefelternteil hat immer noch eine Ehrenposition inne.
  3. Bringe Kindern bei, andere Erwachsene mit den entsprechenden Titeln anzusprechen, z.B. „Dr.“ oder „Herr/Frau“. Diese Gewohnheit, Erwachsene mit einem passenden Titel anzusprechen, ermutigt Kinder (und uns alle, wirklich), den Respekt zu berücksichtigen, der dieser Person gebührt. Wenn Kinder Erwachsene mit dem Vornamen ansprechen, kann es dazu führen, dass das Kind denkt, der Erwachsene sei nur ein übergroßes Kind und nicht jemand, der eine ehrenwerte Position innehat.
  4. Ermutige Kinder dazu, ihren Eltern in der Öffentlichkeit Zuneigung, Aufmerksamkeit und Respekt zu zeigen. Letzteres ist der allgemeinste dieser Tipps, aber er erinnert daran, dass die öffentliche Zurschaustellung von Ehre, Respekt und Liebe zwischen Eltern und Kindern oft das stärkste Zeugnis ist, das eine christliche Familie hat.

Wenn ihr als Familie das fünfte Gebot praktiziert, denkt daran, daß das richtige Motiv für das Praktizieren dieser Dinge darin besteht, die Grundlage dafür zu legen, daß die Kinder Gott und andere angemessen ehren, wenn sie erwachsen werden. Wir sind nicht in der Lage, Respekt zu verlangen, weil wir moralisch besser sind oder weil wir weniger sündigen als unsere Kinder. Wir lehren unsere Kinder, den von Gott gebotenen Respekt als Sprungbrett zu geben, um unseren Kindern zu helfen, alle Autorität zu respektieren, besonders die Autorität Gottes.

Als letzte Warnung kommt der Missbrauch dieses Gebotes, wenn Eltern durch sündhaftes, reueloses Verhalten versagen oder wenn sie dieses Gebot als Gelegenheit benutzen, sich selbst zu erhöhen. Das fünfte Gebot gut zu praktizieren, erfordert Demut von Eltern und Kindern. Eine Umgebung der Achtung und Ehre zu schaffen, führt zu Freude und Frieden im Haus, ein Segen, den Gott sich ernsthaft wünscht, dass wir ihn genießen.



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